Reisebericht Bhutan – Paro nach Bumthang
Wir waren mit unserer Bhutan-Reise insgesamt mehr als zufrieden und sie war besser, als wir es erwartet haben.
Tag 1 – Das farbenfrohe Bhutan
Vor dem spektakulären Landeanflug auf Paro konnten wir einen eindrücklichen Blick auf den Mount Everest erhaschen. Kaum gelandet, ging es mit den ersten Programmpunkten unserer Bhutanreise los. Als erstes durften wir den buddhistischen Tempel Kyichu Lhakhang besichtigen. Der Tempel wurde im 7. Jahrhunders von Songtsen Gampo, dem 33. tibetanischen König, erbaut. Der Tempel ist besonders wichtig, da er zu den 108 Tempeln gehört, die einen Dämonen, der auf dem Tibet- und dem Himalayagebiet lag, zu bekämpfen.
Danach haben wir im Nationalmuseum von Bhutan einiges zu Bhutans Geschichte und dem Buddhismus gelernt.
Vor dem Mittagessen waren wir noch den Dzong in Paro besichtigen. Dies ist ein Gebäude, in dem in der einen Hälfte die Verwaltung und in der anderen das religiöse Zentrum des entsprechenden Distrikts sitzt. Bhutan ist eine konstitutionelle Monarchie, es gibt also einen König, aber auch ein Parlament.
Nach dem Mittagessen liessen wir es mit einem kleinen Spaziergang über den Markt etwas ruhiger angehen.
Die Chilis auf den Dächern sind übrigens typisch für Bhutan. Sie werden für 3 Monate bei jedem Wetter auf den Dächern liegen gelassen und getrocknet.
Tag 2 – Bei den Nonnen
An unserem zweiten Tag in Bhutan fuhren wir von Paro nach Punakha. Auf dem Weg überquerten wir über den 3150m hohen Dochula Pass. Oben angekommen soll man bei gutem Wetter all die hohen Himalaya-Berge sehen können. Wir müssen wohl auf besseres Wetter bei der zweiten Überfahrt hoffen. Auf dem Pass ist ein Denkmal für die Opfer des Krieges im Jahr 2003. Bei diesem kämpfte die bhutanische Armee gegen einen Teil der indischen Armee, der sich gegen die indische Regierung gestellt hatte. Wir erkundeten bei mystischem Ambiente durch den Nebel das Denkmal und einen kleinen Pfad mit Aussichtspunkten. Unten im Tal in Richtung Punakha genossen wir bei einer traumhaften Aussicht unser Mittagessen. Nach dem Essen ging es zu Fuss durch die Reisfelder zum Tempel Chimi Lhakang. Zu letzt besuchten wir das Nonnenkloster Sangchhen Dorji Lhuendrup. Wir durften beobachten wie ein buddhistischer Meister den jungen Nonnen eine Lektion erteilte.
Tag 3 – Buttertee und Puffreis
Heute starteten wir mit einer kleinen Wanderung zum Tempel, der für den aktuellen König erbaut wurde. Im Tempel konnten wir einem buddhistischen Meister beim Lesen von Schriften begleitet von Instrumenten zusehen. Vom Dach des Tempels wurden wir von einer fantastischen Aussicht für den Aufstieg belohnt. Auf dem Dach durften wir Fotos machen. Das ist im Inneren von Tempeln verboten.
Nach dem Abstieg ging es bereits auf eine Farm für das Mittagessen. Dort haben wir zum ersten Mal typisch bhutanesisches Essen genossen. Die Highlights waren Chili mit Käse (Ja, in Bhutan wird Chili nicht als Gewürz, sondern als Gemüse gegessen.), Buttertee und der selbstgemachten Reiswein, den wir nach dem Essen probieren durften.
Am Nachmittag haben wir den Punakha Dzong besichtigt, welcher für die Verwaltung des Distrikts Punakha zuständig ist. Dieser ist der zweite Dzong, der in Bhutan erbaut wurde, und sehr bedeutend. Auch die Lage ist beeindruckend. Er liegt dort wo die beiden Flüsse Mo Chhu („weiblicher Fluss“) und Pho Chhu („männlicher Fluss“) zusammentreffen. Der Dzong wurde in der Vergangenheit mehrmals von Hochwasser und Feuer beschädigt und wieder aufgebaut. Die Malereien und Verzierungen sind sehr aufwendig und waren für uns sehr beeindruckend!
Um uns nach dem Dzong noch etwas zu bewegen, waren wir bei einer Hängebrücke über den Pho Chhu, der längsten Hängebrücke in Bhutan. Nach einem kurzen Besuch auf dem Markt, durften wir Einblick in ein einwöchiges Fest von Mönchen haben, bei dem die Bevölkerung durch Gaben für eine positive Zukunft beten oder Lasten ablegen konnte. Auch wir durften teilhaben und für unsere Liebsten und uns durch kleine Gaben den Weg in die Zukunft ebnen. Im Anschluss haben wir einmal mehr die Gasfreundschaft in Bhutan erlebt und wurden zu Buttertee, dem Nationalgetränk, und Puffreis eingeladen.
Tag 4 – Fahrt über den Pelela-Pass
Heute fuhren wir aus dem Westen von Bhutan ins Zentrum des Landes nach Tongsa. Die Fahrt dauerte 4-5 Stunden. Unterwegs haben wir aber einiges erlebt!
Bhutans Nationalsport ist das Bogenschiessen. Bei unserem ersten Stopp konnten wir bei einem Wettkampf hautnah mit dabei sein. Es treten jeweils zwei Teams gegeneinander an. Es sind zwei Zielscheiben 150 m voneinander entfernt in einem kleinen Unterstand aufgestellt. Die Teams schiessen in beide Richtungen. Ein Teil der Teams steht um das Ziel herum im Unterstand hinter Bretterwänden geschützt und zeigt den Schützen an, ob und wie gut sie getroffen haben. Trifft ein Schütze die Zielscheibe wird dies mit einem Tanz und Gesang gefeiert. Die Männer hatten sichtlich Spass! Die Hightech-Bögen kosten viel Geld, weshalb es kein Sport für Kinder ist, sondern eher für die Erwachsenen, die ohnehin nicht mehr Fussballspielen können. Unser sonst eher ruhige Fahrer blühte richtig auf, da er wohl ziemlich gut im Bogenschiessen ist.
Danach ging es hoch in die Berge auf die Passhöhe vom Pelela-Pass auf 3440m. Die Natur und Sicht von der Passstrasse waren fantastisch! Oben auf dem Pass stehen ein kleiner Tempel und 108 rote Fahnen. Die Fahnen sind rot, weil in der Region eine andere Form des Buddhismus praktiziert wird.
Auf dem Pass haben wir zum ersten Mal getrockneten Yak-Käse probiert. Der wird wie eine Art Kaugummi langsam gekaut. Auf der Abfahrt, noch immer mit dem Yak-Käse im Mund, haben wir zum ersten Mal ein Yak gesehen.
Das Mittagessen durften wir einmal mehr bei einer traumhaften Kulisse geniessen. Besonders lecker waren die Kartoffeln aus der Region und die Pilze.
In Tongsa angekommen haben wir den Tongsa Dzong besichtigt. Dieser Dzong hat uns besonders gefallen! Die Lage ist sehr imposant und die Stimmung war mystisch. Nach der Hälfte unserer Besichtigung hat es angefangen zu regnen. Der Dzong in Tongsa wirkt älter und ursprünglicher als die anderen, die wir bisher besichtigt haben. Vermutlich liegt das daran, dass die letzte Renovation etwas länger her ist, sprich die Malereien nicht so neu sind. Die Stimmung war toll!
Im Dzong hat uns unser Guide das Rad des Lebens erklärt und die Geschichten zu anderen buddhistischen Bildern erzählt.
Tag 5 – Emmenthaler in Buthan
Heute standen wir bei einer beeindruckenden Stimmung auf. Es war sehr neblig. Teils konnten wir den Dzong von Tongsa, den wir aus unserem Hotelzimmer wunderbar sehen konnten, durch den Nebel erkennen. Nach dem Frühstück stand der nächste 3400m hohe Pass, der Yongtongla, auf dem Programm. Oben haben wir bei der kleinen Stupa einen kurzen Stopp eingelegt, bevor wir in die Bumthang Region hinunter gefahren sind. Bumthang steht für „schöne Frauen“. Auf dem Weg nach unten haben wir ein paar 100m zu Fuss zurückgelegt, um die wunderbar frische Luft und den schönen Wald zu geniessen. Unten im Tal haben wir eine kleine Weberei besichtigt. Die Tücher aus der Wolle der jungen Yaks sind extrem fein anzufassen! Wir durften die Webstühle bestaunen und uns wurde erklärt wie sie die Wolle färben. Alles mit 100% natürlichen Farbstoffen, die sie zum Teil im Wald sammeln.
Nach dem Mittagessen haben wir den Dzong von Bumthang besichtigt. Dieser Dzong trägt den Namen Jakar-Dzong, was übersetzt „weisser Vogel“ bedeutet. Es gab tatsächlich viele Vögel, die um den Turm des Dzongs flogen, nur keine weissen. Dieser Dzong wirkte etwas einfacher und kleiner als die anderen, hatte aber dennoch eine tolle Atmosphäre und einen wunderschönen Garten mit schönen Blumen. Der Dzong, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde, wurde für die Verteidigung auf dem Berg gebaut. Eine Eigenheit ist der Zugang zu einer Quelle aus dem Dzong heraus für den Fall einer Belagerung. Der Weg zur Quelle hinunter war sehr abenteuerlich. Es ging extrem steile Holztreppen in kleinen Türmen und steile Steintreppen geschützt zwischen Burgmauern zum Teil im Dunkeln herab. Da wir den gleichen Weg wieder zurück nehmen mussten, hatten wir das Kardiotraining für den heutigen Tag definitiv hinter uns! Kaum vorstellbar, wie die Menschen früher Wasser über die Rund 300 Stufen hochgeschleppt haben.
Bevor wir in unser Hotel fuhren, hat uns unser Guide noch den Laden der „Bumthang Swiss Cheese“ Käserei gezeigt. Ein Schweizer, der schon lange in Bhutan lebt und eine Frau aus Bhutan geheiratet hat, produziert hier aus Kuhmilch Emmentaler und „schweizer“ Gouda. Der Emmentaler ist wirklich lecker! Die Region hat auch in anderen Belangen von seinem Wissen profitiert. Er hat einiges an Know-How aus der westlichen Kultur mitgebracht. Beispielsweise hat er den Leuten hier erklärt, dass es sinnvoll ist, die Kühe von Weide zu Weide ziehen zu lassen, da so das Gras voller wird. Vorher liefen die Kühe wie in anderen Tälern frei herum. Man sieht den Kühen an, dass sie hier mehr auf den Rippen haben.
Tag 6 – Auf der Suche nach Glück
Heute haben wir uns den Besuch der drei Tempel vom Bumthangtal vorgenommen. Schafft man dies an einem Tag, soll dies Glück bringen.
Gestartet haben wir mit einer kleinen „Wanderung“, eigentlich mehr einem langen Spaziergang, zum ersten der drei Tempel, zu einem der Ältesten, dem Tamshing Lhakhang. Dabei haben wir viele Hanfpflanzen am Strassenrand gesehen, die früher an die Tiere verfüttert wurden. Lange war nicht bekannt, dass man diese Pflanze rauchen kann. Heute ist Marihuana in Bhutan illegal. Wieviel dennoch geraucht wird, ist nicht bekannt.
Dieser erste Tempel war sehr beeindruckend, da die Malereien nie restauriert wurden, sprich die Originale aus dem 14. Jahrhundert noch immer bestaunt werden können. Es ist „nur“ der innerste Teil des Tempels aus dem 14. Jahrhundert. Der Bau wurde im Laufe der Zeit erweitert. So ist heute der alte Teil quasi als „Haus“ im „Haus“ komplett eingepackt. Wir durften durch einen Gang um den ursprünglichen Tempel herum mit einem schweren Kettenumhang gehen, um so unsere Lasten und Sünden abzulegen.
Weiter ging es zum Tempel Kurjey Lhakhang. Die ersten drei Könige von Bhutan fanden hier die letzte Ruhe. Aktuell findet an diesem Tempel ein dreitägiges buddhistisches Fest statt. Dafür wurden Gaben, Früchte und andere Nahrungsmittel aufgebaut und es waren auch sehr viele buddhistische Meister anwesend. Bei der Besichtigung vom Inneren der Tempelräume, wurden wir von zwei wichtigen buddhistischen Meistern gesegnet. Nach der Mittagspause der Mönche hatten wir die einmalige Gelegenheit einer Zeremonie mit den Meistern und zahlreichen Mönchen jeglichen Alters beizuwohnen. Wir sassen im Innern des Tempels am Rand während sie alle gemeinsam Mantren sangen, zum Teil begleitet von Instrumenten, wie Glocken, spezielle Trommeln, aber auch Blasinstrumente, wie Flöten und Muscheln waren dabei. Die Atmosphäre in diesem Tempel war absolut magisch! Wir waren die einzigen Touristen, die dieser Zeremonie beigewohnt haben, obwohl es noch einige andere Gruppen auf dem Gelände gab. Für uns war dies bisher eines der Highlights unserer Bhutan-Reise – ein richtiger Gänsehautmoment. Nach der Zeremonie wurden wir zu Buttertee und Puffreis eingeladen.
Mittagessen gab es zum zweiten Mal auf einer Farm. Für uns wurden leckere lokale Gerichte zubereitet. Generell empfinden wir das Essen auf den Farmen viel authentischer und leckerer als in den Restaurants. Dieses Mal haben unser Guide und der Fahrer mit uns gegessen, was schön war, da sie uns normalerweise immer alleine essen lassen, vermutlich weil ihnen unser Essen nicht scharf genug ist. Nach dem Essen durften wir uns im Bogenschiessen mit einem traditionellen Bogen versuchen. Unser Fahrer hat uns gezeigt, wie man mit dem Bogen umgeht. Das ist sein Element! Neben dem Bogenschiessen haben wir auch die bhutanesische Art von Dart gespielt. Auch da war unser Fahrer allen mit Abstand überlegen.
Am Nachmittag haben wir den Tempel Jamphel Lhakhang besucht. Dies ist der zweite Tempel in Bhutan der insgesamt 108 Tempel die vom 33. tibetanischen König erbaut wurden. Auch in diesem Tempel wurden die Malereinen nicht restauriert. Wir durften also Malereien aus dem 7. Jahrhundert bestaunen! Es war sehr beeindruckend. Nach der Besichtigung waren wir noch im Butterlampen-Haus und haben Butterlampen angezündet.
Zurück zum Hotel ging es wieder mit einem kleinen Spaziergang. Das war sehr spannend, da gerade Feierabendzeit war und viel vom Leben der Menschen in Bhutan zu sehen war. Schulkinder auf dem Heimweg, spielende Kinder vor Geschäften, Menschen auf den Strassen bei Erledigungen.
Tag 7 – Tag der Zeremonien
Der heutige Tag startete mit einer längeren Autofahrt durch die Berge ins Tang-Tal. Die Fahrt war spektakulär! Wo man hinschaut, gibt es Wälder. In dieser Region sind es vorwiegend Nadelwälder. Bisher hatten wir hier nur Mischwald gesehen. Mitten in den Bergen wird sogar auf einer Höhe von 2600m Reis angebaut! Dabei handelt es sich um eine spezielle Reissorte aus Japan, die speziell für diese Höhe gezüchtet wurde. Der „normale“ Reis würde hier nicht wachsen. Bei einem kleinen Stopp, konnten wir beobachten wie eine Familie den Reis erntete. Um die Reiskörner aus den Halmen zu lösen, verwendeten sie eine fussgetriebene Maschine. Das war eine Trommel, die sich schnell dreht, auf der sie die Reishalmen büschelweise raufgehalten haben, um so die Körner herauszuschlagen. In anderen Regionen haben wir bisher nur die herkömmliche Variante beobachtet, bei der sie die Halmen büschelweise auf einen Stein schlagen, was sehr anstrengend aussieht.
Unser erstes Ziel war das Museum Ogyen Choling, welches spannend war! Es lag in einer Art Burg und hatte auch einen Tempel. Wir haben einiges über das Leben in Bhutan erfahren. Es wurden spannende Werkzeuge für die Holzverarbeitung, Lederverarbeitung, den Ackerbau, etc. ausgestellt. Auch Küchenutensilien, wie Töpfe, Wasserspeicher, Nudelpressen waren zu sehen. Interessant war auch die Destille, mit der Reisschnaps gemacht wird. Natürlich waren auch Kampfausrüstungen, wie Schwerter, Pfeil und Bogen, Schilder und Gewehre vertreten.
Im Museum haben wir auch den bereits erwähnten Schweizer angetroffen. Er und seine Frau geniessen ein hohes Ansehen hier in der Region.
Nach dem Mittagessen, was sehr lecker und ausnahmsweise ohne Chili war, haben wir den Tempel besucht. Im oberen Tempelraum war plötzlich einiges los. Männer und Jungs haben sich traditionelle Kleidung angezogen und für eine Zeremonie vorbereitet. Wir durften hautnah dabei sein. Zuerst oben im Tempel, danach unten auf dem Platz. Ziel der Zeremonie war das Wecken einer lokalen Gottheit, die die Menschen der Region beschützen soll. Dazu wurden auch Opfergaben dargebracht. Neben Lebensmitteln waren dies ein Hund, zwei Pferde und ein Ochse (in früheren Zeiten war noch ein Hahn dabei). Heute werden diese Tiere nicht mehr getötet, sondern nur verziert mit einem Umzug dreimal um den Tempel geführt, dem alle Zuschauer folgen sollten – also auch wir. Währenddessen wurde laut geschrien, um die Gottheit herzurufen. Bei der gesamten Zeremonie herrschte eine lockere und ausgelassene Stimmung. Es wurde viel gelacht. Draussen durften wir Fotos machen.
Bevor wir die Rückreise angetreten haben, konnten wir noch eine Gruppe bhutanischer Frauen beim Tanzen und Singen zusehen.
Auf dem Rückweg haben wir noch das Nonnenkloster Pema Choling besucht. Wir hatten Glück, da sich die Nonnen gerade für eine Zeremonie vorbereitet haben. Direkt als wir ankamen, wurden wir mit Tee und einem Kräcker versorgt. Das ist typisch in Bhutan, dass Gästen Tee – meistens Buttertee – serviert wird. Danach ging es schon los. Es wurden ca. eine Stunde lang Mantren gesungen – im Verlaufe der Zeremonie von immer mehr Instrumenten begleitet. Die Stimmung war sehr schön! Die Nonnen mit dem höchsten Grad sassen am nächsten beim Stuhl der Meisterin. Die Nonne mit dem höchsten Grad hatte ein Mikrofon und hat die Mantren vorgesungen. Die erst neulich ins Kloster eingetretenen Nonnen sassen am Rand in unserer Nähe und haben das Ganze mitverfolgt, hatten aber keine aktive Rolle. Eine der ganz Jungen von diesen (ca. 6 Jahre) kam nach Beginn der Zeremonie in den Tempelraum und setzte sich ganz in unsere Nähe (wir sassen an einer Wand des Tempels in der Nähe der Raumecke und die Nonne hat sich an die andere Wand nahe der gleichen Ecke gesetzt). Unter ihrem Gewand hat sie ein junges Kätzchen geschmuggelt. Teils wollte das Kätzchen davon laufen, teils genoss es versteckt unter ganz viel Stoff die Streicheleinheiten. Immer wenn die Disziplinarmeisterin vorbei kam, versteckte die jungen Nonne das Kätzchen und setzte einen ernsten Blick auf. Danach hat sie uns verschmitzt angelächelt. Zum Schluss wurde allen Anwesenden, also auch uns, etwas Reiswein in die Hand gegeben und wir durften aus einer Schale ein gesegnetes Gebäck und „Alpenliebe“-Bonbon nehmen.
Nach der Zeremonie ging es mit einem kurzen Zwischenstopp bei einem kleinen natürlichen Staubecken von einem Fluss Richtung Hotel. Dieser kleine See hat für die Leute in Bhutan eine grosse Bedeutung. Im Buddhismus glauben die Menschen an Wiedergeburt. Als vor mehreren hundert Jahren ein Meister behauptet hatte, wiedergeboren zu sein, wurde ihm kein Glauben geschenkt. Als Beweis hat er daraufhin aus diesem kleinen See eine Buddhastatue und eine Butterlampe aus dem Wasser geholt.
Tag 8 – Im Tal der Kraniche
Heute sind wir vom Bumthang- ins Phobjikha-Tal gereist, also zurück über den Yongtongla- und den Pelela-Pass. „La“ hat zwei Bedeutungen, zum einen Pass, zum anderen wird „La“ an Wörter angehängt, um dem Gegenüber Respekt zu zeigen. Als Beispiel heisst „Kuzuzangpo“ hallo, respektvoller ist aber, wenn man die Menschen mit „Kuzuzangpo La“ begrüsst.
Auf der Abfahrt vom Yongtongla-Pass hatten wir eine schöne Wildlife-Begegnung. Wir haben einen roten Fasan gesehen. Ein wunderschöner Vogel! Leider aber sehr scheu und flink, sodass unser Wildlife-Fotograf viel zu langsam war… Wie eigentlich immer bei den schönen Vögeln hier, ausser bei den Krähen. Der Frust wurde aber nach einigen Kurven verdrängt, denn plötzlich fanden wir uns inmitten einer Horde Affen wieder. Auch die Affen sind keine einfachen Motive aus dem Auto heraus. Aussteigen liess uns unser Guide leider nicht, da er meinte, dass diese aggressiv wären. Ein, zwei nicht allzu unscharfe Fotos gab es trotzdem.
Nach dem Pelela-Pass haben wir das schöne Kloster Gangtey besucht. In diesem Kloster leben junge Mönche. Es ist quasi eine Primarschule. Wir durften den Mönchen eine Weile beim Lernen zusehen. Sie sassen alle im Tempel und lasen aus alten Schriften. Jeder hatte einen Stapel vor sich und las laut jeweils für sich daraus vor. Wir sind nicht sicher, ob alle unterschiedliche Texte lasen oder einfach nicht im selben Tempo, aber es klang wie ein riesen Durcheinander. Aber dennoch war es irgendwie beruhigend. Zum Schluss der Lektion sprachen alle gemeinsam noch einen Text zum Abschluss, was wieder viel harmonischer klang. Als der Disziplinmeister mit der Peitsche auf den Boden schlug, sprangen alle auf und strömten in die Pause. Wir hatten dann die Gelegenheit den Tempel zu besichtigen. Wir wurden von unserem Guide auf eine Flöte aufmerksam gemacht, die aus einem menschlichen Knochen hergestellt wurde und noch in Gebrauch ist. Wir waren sichtlich entsetzt, dass sowas heutzutage noch möglich ist. Er meinte, dass es heute auch sehr schwer ist, Knochen zu bekommen und deshalb Experimente mit Holz durchgeführt werden, diese aber nicht den gleichen Klang hätten. Zudem hat er uns aufgeklärt, dass der Wein, den wir gestern im Nonnenkloster bekommen haben, ebenfalls aus einem menschlichen Schädel serviert wurde. Als wir dann aus dem Tempel in den Innenhof vom Kloster kamen, begann es zu regnen. Dies war einigen der jungen Mönche aber denkbar egal. Sie spielten auch im Regen mit einem kleinen Ball im Innenhof weiter. Der Klosterbau war spannend, weil die Anlage gerade in Renovation ist. Man sah also Teile, die frisch fertig gemalt wurde, aber auch alte Malereien und Gebäudeteile, die neu aufgebaut wurden und noch gar nicht bemalt sind.
Vom Kloster bis zu unserem heutigen Hotel machten wir eine kleine Wanderung durch einen wunderschönen Wald. Nach ca. 2/3 der Strecke standen wir vor einer prächtigen Ebene mit einem kleinen Fluss, der sich mitten hindurch schlängelt. Ein fantastischer Ausblick! Ab November überwintern in dieser Ebene die Kraniche, welche aus Tibet kommen. Die Beschreibung von unserem Guide war vielversprechend. Wir mussten uns leider mit den Kühen und Pferden begnügen. Aber auch dieser Anblick war für uns einmalig!
Morgen früh können wir die Ebene nochmal bestaunen. Unser Hotelzimmer liegt dafür perfekt.
Tag 9 – Der Riesenbuddha
Heute sind wir mit einem schönen Sonnenaufgang in den Tag gestartet (auch wenn wir aufgrund der Westausrichtung unseres Zimmers nur die Sonnenstrahlen den Berg hinunterwandern sehen konnten). Es stand eine längere Autofahrt von 135 km zur Hauptstadt Thimphu an, was bei den hiesigen Strassenverhältnissen ca. 5-6 Stunden in Anspruch genommen hat. Überall gibt es Kühe und Hunde auf den Strassen. Besonders um die Kühe muss man herumkurven, da die sich freiwillig nicht von der Stelle bewegen. Schnellstrassen, wie wir sie kennen, gibt es nicht. Nur kurvige Bergstrassen mit Schlaglöchern. Man kommt also nur langsam voran. Dafür gibt es aber immer etwas zu sehen. Wir haben heute schon wieder Affen gesehen! Eine ganze Familie Hanuman Languren. Dieses Mal hatten wir die Möglichkeit ihnen ein wenig zuzusehen. Die Jungen haben in den Bäumen herumgeturnt, die Älteren sassen eher gemütlich in den Bäumen oder am Strassenrand. Einige assen etwas, einer pflegte das Fell von einem der Jungen. Unser Guide meinte, dass solche Begegnungen eher ungewöhnlich sind. Normalerweise seien diese Affen sehr scheu und nicht an den Strassen anzutreffen.
Bei Thimphu angekommen besichtigten wir die 51,5 m hohe Buddha Dordenma Statue. Die Statue sitzt sehr prominent auf dem Berg. Wenn man von unten hochschaut, sieht man hinter der Statue nur Himmel. Der gesamte Bau der Statue wurde unter anderem von Rinchen Peter Teo, einem Geschäftsmann aus Singapur, gesponsert und kostete über 100 Millionen USD. Der Bau ist noch im Gang, wobei das Erdgeschoss bereits zur Feier des 60. Geburtstags des 4. König von Bhutan, dem Vater des aktuellen Königs, bereits eröffnet wurde und für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Das Innere der Statue ist ein Tempel. Die Atmosphäre ist aber nicht vergleichbar mit den alten Tempeln, die wir bisher besucht haben. Beeindruckend ist die riesige Menge an kleinen Buddha Statuen, die im Innern ausgestellt sind. Es sollen über 100’000 sein. Gezählt haben wir sie nicht. Es sind aber wirklich sehr viele!
Auf dem Rückweg zur Stadt hinunter haben wir an einer Stelle mit guter Sicht über die Stadt kurz angehalten. Thimphu hat als Hauptstadt ca. 100’000 Einwohner und ist die einzige „Grossstadt“ in Bhutan (insgesamt ca. 700 000 Einwohner). Auffällig ist, dass die meisten Dächer grün und einige rot sind. Die Häuser mit den roten Dächern gehören den Behörden, die grünen sind in Privatbesitz. Die noch weissen werden noch grün oder rot angemalt. Was auch fehlt, sind die Chilis auf den Dächern. Dies liegt vermutlich daran, dass in den meisten Häusern Mietwohnungen sind und die Dächer für die Bewohner nicht zugänglich sind.
Tag 10 – Blick in die Sterne
Heute war Bewegung angesagt: das letzte Training für die morgige Wanderung zum Tiger’s Nest. Die erste unserer beiden kleinen Wanderungen führte uns durch einen zauberhaften Wald zu einem kleinen Tempel und einem Kloster. Viel Strecke haben wir nicht zurückgelegt, aber doch ein paar Höhenmeter. Unterwegs hatten wir Wild-Life pur um uns herum! Wir haben drei Horden Affen getroffen, kleine eichhörnchenähnliche Tiere, Vögel und Wild-Ziegen. Es entstand auch das ein oder andere gute Foto.
Oben angekommen erblickten wir einen wirklich kleinen Tempel, der in den Fels gebaut war. Der Weg dorthin war nichts für schwache Nerven. Zuerst ging es sehr steile Treppen am Abhang hoch und danach noch auf Leitern, bei denen man mit Rucksack kaum durch die Öffnung passte. Die Aussicht von oben war aber alle Anstrengung wert! Im Tempel war ein Mönch stationiert, der einen Meister, welcher gerade 3 Jahre in kompletter Isolation betet, versorgt. Im Fels oberhalb vom Tempelraum gibt es eine kleine Höhle, die knapp Platz für zwei Personen bietet. In dieser Höhle hat der „Gründer“, der Bhutan im 17. Jahrhundert geeinigt hat, meditiert. Wir hatten auch die Möglichkeit, dort ein paar Minuten zu meditieren und den Klängen der Trommel des Mönches vom schräg darunterliegenden Tempelraum zu lauschen. Nachdem wir anschliessend den kleinen Tempelraum besichtigt haben und eine Zahl betreffend unseres Glücks würfeln durften (beide hatten wir nur mittelgute Werte), hat uns unser Guide noch eine kleine Höhle unterhalb des Tempels gezeigt. In dieser Höhle wurde ein wichtiger buddhistischer Meister kremiert. Im Fels sieht man seinen Fussabdruck. Bevor es wieder runter ins Tal ging, haben wir noch das weiter oben gelegene Tago-Kloster besichtigt, welches deutlich einfacher zugänglich und grösser ist. Aktuell befindet sich dieses in Renovation, weshalb die Mönche für ihre Ausbildung an einen anderen Ort verlegt wurden. Die Renovierung des Klosters nimmt ziemlich viel Zeit in Anspruch, weil religiöse Gebäude nur von Bhutanern gebaut werden dürfen. Profane Gebäude werden in Bhutan dagegen fast immer von indischen Arbeitern errichtet.
Die zweite kleine Wanderung führte ebenfalls zu einem Tempelbau in den Bergen, dem Chagri Dorjeden. Auf dem Weg gab es leider keine Affen, aber einen schönen Specht, der sehr geduldig an seinem Baumstamm herumgeklopft hat bis das Foto im Kasten war. Die Aussicht von oben war fantastisch!
Bevor wir die Region Thimphu verliessen, haben wir noch einen buddhistischen Meister in der Astrologieschule besucht. Wir sassen in seinem Zimmer und er hat für uns eine grobe astrologische Analyse basierend auf unserem Geburtsjahr erstellt: also was wir tun und besser lassen sollten und was uns im Leben noch erwarten wird. Unser Guide hat als Dolmetscher fungiert, da der Meister nur die Landessprache Dzongkha sprach. Da wir beide in einem Pferdejahre geboren sind, gelten die Aussagen des Meisters für uns beide. Zum Beispiel ist „unsere“ Farbe weiss. Falls wir uns zum Beispiel ein Auto oder Haus kaufen wollen, wird empfohlen, dass dieses weiss ist. Die Farbe von unserem Guide ist dagegen gelb, weswegen er auch ein gelbes Haus hat. Weiterhin hat er uns mitgeteilt, dass wir im nächsten Leben als Huhn oder Ziege wiedergeboren werden, was aus buddhistischer Sicht nicht gut ist, da Tiere nicht zur Erleuchtung finden können. Glücklicherweise hat er uns aber auch einen Weg aufzeigt, wie wir das umgehen können. Nach dem Besuch des Astrologie-Meisters fuhren wir zurück nach Paro, dem Ausgangspunkt unserer Reise.
Tag 11 – Tiger’s Nest
Heute hiess es früh aufstehen. Bereits um 07:00 Uhr wurden wir beim Hotel abgeholt und ins Basecamp vom Tiger’s Nest gefahren. Wir waren natürlich nicht ganz die Einzigen. Unten beim Parkplatz standen eine Menge gesattelter Pferde. Mit diesen hätte man die Hälfte des Weges reiten können, wenn man die komplette Wanderung sonst nicht geschafft hätte. Unser Guide sagte lachend: „Wer sich von einem Pferd hochtragen lässt, ist im nächsten Leben das Pferd“. Bereits nach den ersten Schritten Richtung Berg, konnten wir das Tiger’s Nest oben auf dem Berg sehen. Der Aufstieg war doch überraschend anstrengend. Bereits nach kurzer Zeit mussten wir die Jacken ausziehen. Bis auf einen Vogel gab es kein Wild-Life zu sehen, was wenig verwundert, da doch viele Menschen den Weg zum berühmten Kloster gesucht haben.
Auf den 600 Höhenmetern verteilt auf ca. 4 km (eine Richtung) hatte man aus unterschiedlichen Perspektiven einen grossartigen Blick auf das Tiger’s Nest. Oben angekommen mussten wir all unsere elektronischen Geräte abgeben.
Das Kloster war sehr beeindruckend, da es in den Fels gebaut wurde. Es wurde im 16.Jahrhundert in einer Höhe von 3120m gebaut. Unvorstellbar wie dies zu dieser Zeit möglich war. Gemäss der buddhistischen Überlieferung ist Guru Rinpoche auf einem Tiger zu diesen Felsen geflogen, um einen Dämon zu bekämpfen. Dies gab dem Kloster letztendlich den Namen. Wenn man genau hinschaut, erkennt man im Fels das Gesicht des Dämons. Das Tiger’s Nest ist in der Vergangenheit zwei Mal abgebrannt. Das erste Mal wegen eines Brandes im Tal und Funkenflug und das zweite Mal aufgrund einer Butterlampe im Jahr 1994. Der letzte Wiederaufbau hat 9 Jahre gedauert. 2004 war die Wiedereröffnung.
Insgesamt gab es 9 Tempelräume, von denen wir 8 besuchen durften. In einem der ersten Räume hat ein buddhistischer Meister Mantren gelesen und wir durften uns dazusetzen und ihm eine Weile zuhören. Nach der Besichtigung aller Tempelräume, hatten wir die Möglichkeit, Butterlampen anzuzünden, bevor es dann wieder abwärts in Richtung Tal ging.
Am Nachmittag waren wir zu zweit, d.h. ohne unseren Guide in Paro Kaffee trinken und durch die Läden schlendern, in denen wir die vielen schönen buddhistischen Statuen bestaunt haben. Für das Abendessen hat unser Guide ein besonderes gutes Restaurant herausgesucht, in das er und unser Fahrer uns begleitet haben.
Tag 12 – Goodbye Bhutan
Heute hiess es Abschied nehmen – aber zum Glück erst nach dem Mittagessen! Wie es der Zufall so will, war in Paro heute auch der letzte Tag von einem 7-tägigen Fest zu Ehren des Gottes für langes Leben. Neben dem Dzong von Paro war an einem Gebäude ein riesiges Bild aus Seide von diesem Gott und anderen thematisch passenden Göttern aufgehängt. Wir waren früh dran und warteten mit vielen eintreffenden Gästen auf die Zeremonie. Wir sassen zwischen den Einheimischen auf der Wiese bis der Meister, der Gouvaneur und die Mönche aus dem Dzong zum Festplatz kamen. Die Mönche versammelten sich erst vor dem grossen Bild und beteten, wie auch viele der Gäste. Danach setzen sich alle gegenüber des Bildes auf der Wiese hin mit Blick auf den buddhistischen Meister. Die Zeremonie wurde mit einem Feuertanz von vier Mönchen eröffnet. Alle Besucher wurden mit leckerem Reis verpflegt, den die Mönche verteilt haben. Der Meister las Mantren und erklärte deren Inhalt in der Landessprache Dzongkha. Wir haben natürlich nichts verstanden. Unser Guide gab uns im Nachhinein eine kurze inhaltliche Zusammenfassung der Predigten der knapp 3-stündigen Zeremonie. Wir fanden es sehr interessant. Alle Anwesenden erhielten am Ende einen Schluck heiliges Wasser und ein kleines Stück von einer Art Kuchen. Anschliessend wurden alle vom Meister und anderen Mönchen mit hohem Rang gesegnet. Dazu liefen sie durch die Reihen und berührten jeden mit heiligen Gegenständen, wie Krüge und Schalen, am Kopf. Wir sassen mitten drin.
Nach der Zeremonie besichtigten wir noch einen Tempel aus dem 14. Jahrhundert. Der Tempel wurde von einem Meister erbaut, der Brücken aus Stahl bauen konnte – und das bereits vor 600 Jahren! Die Architektur war anders als bei allen anderen Tempeln, die wir bisher gesehen haben. Im Gebäude war ein Gang um einen dreistöckigen Turm, den man über steile Holzleitern erklimmen konnte. An den Wänden waren noch die originalen Malereien aus dem 14. Jahrhundert zu sehen. Ein wirklich eindrücklicher Tempel. Für das letzte Mittagessen fuhren unser Fahrer und der Guide mit uns in ein Momo Restaurant für Locals. Das war lecker! Und wir haben, wie für die Menschen in Bhutan üblich, kein Besteck bekommen, sondern mit den Händen gegessen.
Nach dem Essen ging es zum Flughafen. Der Abschied fiel uns schwer. Die beiden haben unsere Reise in Bhutan zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Dafür sind wir ihnen sehr sehr dankbar!
Nochmals Danke für alles und alles Gute! Constanze und Peter